INHALT
- Kirchtagsstände bis 2023
- Zum Kirchtagsstand 2024
- Zur „Sticker-Aktion“ am Kirchtagsstand 2024
- Zur Person Maximilian Krah
- Zu den Reaktionen während des Kirchtages
- Zu den Reaktionen nach dem Kirchtag
- Zum Verhalten der Medien nach der Beschlussfassung des Kirchtagsvereins
- Zur „Politik am Kirchtag“
- Zur Person, welche den Antrag auf Zuweisung eines Ausschankstandes für die Antragstellerin 2024 unterfertigt hat.
Kirchtagsstände bis 2023
Der Kirchtagsstand mit der Standnummer 535 wird seit 2016 in der Ringmauergasse 2 betrieben. Antragsteller für den Stand war in jedem Jahr derselbe Miteigentümer der Liegenschaft der Ringmauergasse 2.
Die Person des Antragstellers wechselten mehrmals, je nach Verfügbarkeit und Verantwortung intern arbeitswilliger Mitglieder.
Aufgrund fehlender, eigener Gastro Konzession, wurde bis 2022 die Konzession eines Cafés genutzt. Ab 2023 nutzte man die Konzession eines Restaurants.
Dass es sich um den Stand einer Burschenschaft handelt, wurde von Anfang an durch Werbung vor Ort und im Internet klar kommuniziert. (siehe Fotos)


Der Stand ist einer der wenigen Stände am Kirchtag, der nicht auf Profit ausgerichtet ist. Alle Mitarbeiter (Anmerkung: Frauen und Männer) arbeiten ehrenamtlich.
Bei kaufmännischem Erfolg wird der Erlös – ausschließlich in Kärnten – gespendet. (nicht immer unter Medienaufmerksamkeit, vgl. dazu aber z.B. Für einen neuen Fußballplatz: 6.000 Euro Spende für den SV Treffen – Villach Land (meinbezirk.at)
Die „Kleine Zeitung“ titelte am 09.09.2024, ohne zuvor mit den Verantwortlichen das Gespräch gesucht zu haben, die Burschenschaft habe 2024 verdeckt den Stand angemeldet. Nach Ausschluss wird bekannt: Burschenschaft meldete sich verdeckt für Kirchtag an (kleinezeitung.at)
Eigene Bewertung:
Die Vorgangsweise und Rolle der Medien werden noch gesondert, jeweils zu den einzelnen Kapiteln bewertet.
An dieser Stelle ist anzumerken: Von einem Verdecken, also verheimlichen oder verstecken, der Burschenschaft kann überhaupt keine Rede sein.
Die „Kleine Zeitung“ übergeht (wohl bewusst) die Historie sowie die Unterschiede zwischen dem Antragsteller, dem Konzessionsinhaber und dem Erscheinungsbild eines Standes: Der Stand hat seit 2016 das idente Erscheinungsbild im engen Zusammenhang mit der Burschenschaft unabhängig vom Antragsteller und Konzessionsinhaber.
Durch den Titel einer „versteckten Anmeldung“ insinuiert die „Kleine Zeitung“ eine bewusste Verschleierung von Umständen, wofür es keine Grundlagen, ja nicht einmal einen Anhaltspunkt gibt.
Zum Kirchtagsstand 2024
Der Antrag für den Stand mit der Nummer 535 wurde im Jahr 2024 erneut vom Miteigentümer des Hauses Ringmauergasse 2 gestellt. Auch an der Person des Antragstellers/verantwortliche Person änderte sich gegenüber dem Vorjahr nichts.
Die Konzession wurde von einem Restaurant genutzt.
Der Umstand, dass es sich um den Stand einer Burschenschaft handelt, wurde durch Werbung vor Ort und im Internet auch 2024 klar kommuniziert. (siehe Foto)

Zur „Sticker-Aktion“ am Kirchtagsstand 2024
1) Zum „Sticker“
Anlässlich des Kirchtages 2024 wurden 500 Stück folgenden Abziehbildes („Sticker“) produziert:
Es handelte sich dabei um eine „Miniauflage“ als „Nebenprodukt“ des Kirchtagsstands. Nach Aufregung um „rechte“ Sticker folgt nun ein neuer Aufkleber – 5 Minuten
Der Sticker wurde am Kirchtagsstand der Burschenschaft zur Entnahme aufgelegt oder auf Anfrage hin ausgehändigt.
Eine aufdrängende Verteilung oder Übergabe ohne bekundeten Willen zuvor der Entgegennahme erfolgte nicht.
Zunächst wurden 250 Stück produziert. In Folge der Nachfrage wurden weitere 250 Stück produziert.



Laut (Meinung des Mediums) „Kleine Zeitung“ vom 01.08.2024 provozierte die Burschenschaft damit gezielt, weil Mitglieder der Burschenschaft diesen Sticker „in Vielzahl“ am Villacher Kirchtag verteilten. Kärntner Burschenschaft wirbt am Villacher Kirchtag dafür, „rechts“ zu sein (kleinezeitung.at)
Der Villacher Kirchtag wurde 2024 von 500.000 Personen besucht. Besucherrekord bei Villacher Kirchtag – kaernten.ORF.at
Die produzierte Stückzahl reicht somit rechnerisch aus, an 1 Promille der Besucher (0,1 %) den „Sticker“ zu übergeben.
Eigene Bewertung:
Von einer Verteilung, und schon gar nicht „in Vielzahl“ kann keine Rede sein. Es erfolgte weder eine Verteilung am gesamten Kirchtagsgelände, noch erfolgten Übergaben ohne Willen. Die Anzahl der produzierten Sticker legt dies bereits nahe.
Eigene Bewertung:
Die Burschenhaft Arminia strebte auch nicht an, „ein unpolitisches, friedliches Volksfest in Geiselhaft zu nehmen“ oder den Kirchtag „zu missbrauchen“, wie dies der Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) bewertet. Villach: Stickeraktion am Kirchtag hat ein Nachspiel (kleinezeitung.at) Auch von einer „Geiselhaft“ oder „Missbrauch“ kann keine Rede sein. Die Anzahl der Sticker beweist dies.
2) Zum Motiv des „Stickers“
Der Sticker entstand im Zuge der Vorbereitung des Kirchtagsstands 2024 erstmals und „als Nebenprodukt“ ohne strategische oder provozierende Absicht von jungen Leuten in der Burschenschaft. Nach Aufregung um „rechte“ Sticker folgt nun ein neuer Aufkleber – 5 Minuten
Man habe sich für den Sticker und das Zitat entschieden, da man gemeinhin als „rechte Burschenschaft“ gesehen werde. Da haben wir uns einen „Schmäh daraus gemacht, den man nicht allzu ernst nehmen sollte. Es ist Ironie und Spaß, und keine politische Äußerung“ Burschenschaft-Sticker sorgt für Wirbel am Villacher Kirchtag – 5 Minuten
Die Aussage des Stickers hat tatsächlich auch kein Tatsachensubstrat, sie ist offensichtlich nicht belegbar und ist damit keine ernste Aussage.
Der Sticker war ein (wenn auch für manche misslungener) „Spaß unter Einbeziehung des Rufes“. Nach Aufregung um „rechte“ Sticker folgt nun ein neuer Aufkleber – 5 Minuten
Auf Vorhalt der „Kleinen Zeitung“, wonach der Sticker an ein Zitat des AFD-Politikers Maximilian Krah angelehnt sei, welcher eine strittige Aussage zur SS getroffen hat und von der AFD mit einem Auftrittsverbot belegt wurde, und ob dies keine Grenzüberschreitung sei, den „sogar unter Rechten geächteten Krah zu zitieren“, antwortete ein Mitglied der Burschenschaft: „Er ist für uns interessant wie viele andere Politiker der FPÖ und AFD auch“ (Kärntner Burschenschaft wirbt am Villacher Kirchtag dafür, „rechts“ zu sein (kleinezeitung.at) sowie Printausgabe vom 02.08.204)
„Hätten wir „links“ statt „rechts“ auf die Sticker geschrieben, hätte wohl niemand etwas dazu gesagt.“ Burschenschaft-Sticker sorgt für Wirbel am Villacher Kirchtag – 5 Minuten
Zur Person Maximilian Krah
Maximilian Krah ist ein deutscher Politiker und Jurist. Er war von 1991 bis 2016 Mitglied der CDU. Im November 2016 trat er der AfD bei. Er ist seit 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments. Er war Spitzenkandidat seiner Partei für die Europawahl 2024. Er ist promovierter Rechtsanwalt, verwitwet und hat acht Kinder aus drei Beziehungen. https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Krah
Eine Aussage Krahs gegenüber der italienischen Zeitung „La Repubblica“ führte im Mai 2024 dazu, dass die ID-Fraktion im Europäischen Parlament alle AfD-Abgeordneten ausschloss. Er zog sich aus dem Bundesvorstand der AfD zurück und erhielt ein Auftrittsverbot im Europawahlkampf.
„Ich werde nie sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war.“ Man müsse die Schuld von Fall zu Fall bewerten, sagte Krah dort weiter. „Am Ende des Krieges gab es fast eine Million SS-Angehörige. Selbst Günter Grass gehörte zur Waffen-SS.“
https://www.handelsblatt.com/politik/international/europawahl-eklat-um-ss-aeusserungen-von-krah-le-pen-bricht-mit-der-afd/100038974.html
Krah ist bei der Jugend beliebt. Er betriebt einen Tik Tok Account mit über 60 Tsd. Followern. https://www.tiktok.com/@maximilian_krah
In einem Video erklärt er:
„Jeder dritte junge Mann hatte noch nie eine Freundin. Du gehörst dazu? Schau keine Pornos, wähl‘ nicht die Grünen, geh‘ raus an die frische Luft, steh‘ zu dir, sei selbstbewusst, guck geradeaus. … Echte Männer sind rechts, echte Männer haben Ideale, echte Männer sind Patrioten, dann klappt es auch mit der Freundin.“
https://www.tiktok.com/@maximilian_krah/video/7246324156394933530, auf welches Zitat der Sticker in einer Anlehnung Bezug nahm.
Zu den Reaktionen während des Kirchtages
1) Zur Reaktion der Medien
Ins Rollen brachte die „Sticker-Affäre“ die „Kleine Zeitung“ mit dem ersten Artikel vom Donnerstag, den 01.08.2024, also erst am fünften Tag des Kirchtages. Kärntner Burschenschaft wirbt am Villacher Kirchtag dafür, „rechts“ zu sein (kleinezeitung.at)
Zu diesem Zeitpunkt waren die Sticker vergriffen und die „Aktion“ im Ergebnis daher schon wieder beendet.
Der Redakteur der „Kleinen Zeitung“ wurde laut dem Obmann der Burschenschaft telefonisch daher ersucht, die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen, weil man keine Eskalation beabsichtigte. Der Obmann der Burschenschaft bekundete seine Einschätzung, dass es der „Kleinen Zeitung“ wohl keinen Artikel wert wäre, wenn eine vergleichbare Aktivität von „links“ ausgegangen wäre.
Diesem Ersuchen wurde unter Hinweis auf das öffentliche Informationsbedürfnis nicht entsprochen.
Der daher am 01.08.2024 online veröffentliche Artikel Kärntner Burschenschaft wirbt am Villacher Kirchtag dafür, „rechts“ zu sein (kleinezeitung.at) wurde nachfolgend ebenfalls im Print-Medium veröffentlicht, und online sodann mehrfach verändert, und unter anderem wechselte der Titel des Artikels (zunächst von der Beschreibung eines Sachverhaltes)
„Burschenschaft wirbt dafür rechts zu sein“
auf die Erhebung eines Vorwurfes („provoziert“)
„Seid rechts, dann klappt es auch mit den Frauen: Burschenschaft provoziert am Villacher Kirchtag“
Das online Medium „5 Min Villach“ veröffentlichte am gleichen Tag ebenfalls ihren ersten Artikel. Burschenschaft-Sticker sorgt für Wirbel am Villacher Kirchtag – 5 Minuten
2) Zu Reaktionen aus der Politik
Petra Oberrauner (SPÖ Nationalrätin): „Diese Aktion transportiert frauenfeindliche Botschaften und verharmlost extrem rechte Ideologien“. Burschenschaft-Sticker sorgt für Wirbel am Villacher Kirchtag – 5 Minuten
Olga Voglauer (Grüne Nationalrätin): „Dass die Burschenschaft ausgerechnet einen höchst umstrittenen rechtsaußen-Politiker zitiert, der selbst der AfD zu rechts geworden ist, einer Partei, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet und als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingeordnet wird, entspricht einem Gedankengut, das Kärnten längst hinter sich gelassen hat. Die Vergangenheit wieder heraufzubeschwören ist kein Zukunftsmodell und überzeugt auch keine Frau.“ Burschenschaft-Sticker sorgt für Wirbel am Villacher Kirchtag – 5 Minuten
Gerhard Köfer (Team Kärnten): „Der Villacher Kirchtag steht für Dialog, Völkerverständigung und Lebensfreude und ist kein Platz für extremistisches politisches Gedankengut. Die betreffenden Aufkleber müssen verschwinden.“ Burschenschaft-Sticker sorgt für Wirbel am Villacher Kirchtag – 5 Minuten
Christian Pober (ÖVP): „Solche Aktionen haben auf unserem Brauchtumsfest, das von Gästen aus der ganzen Welt geschätzt und geliebt wird, nichts verloren“. Die Veranstalter fordert Pober auf, den Umtrieben ein Ende zu setzen. „Seitens Stadtmarketing und des sogenannten Kirchtagsvereins wird vor allem beim Kirchtag auf die Einhaltung diversester Regeln und Richtlinien gepocht. Aber wo sind die Verantwortlichen in diesem Fall?“ Empörung nach Sticker-Aktion von Burschenschaft am Villacher Kirchtag (kleinezeitung.at)
3) Zur Reaktion des Villacher Kirchtagsvereins
Der Villacher Kirchtagsverein reagierte während dem Kirchtag nicht. Es gab keine Kontaktaufnahmen oder Nachfragen an die Burschenschaft.
4) Zur Reaktion der Burschenschaft
Die Burschenschaft reagierte zunächst auf Instagram mit einem GIF von Donald Trump und dem Spruch „Nobody cares.“, – also: „Niemanden interessiert es.“
Die Burschenschaft reagierte am nächsten Tag weiters mit einem adaptierten Sticker mit folgendem Inhalt:


Dieser „zweite Sticker“ wurde binnen 24 Stunden erstellt, aber nicht verteilt.
Das Motiv für die Erstellung diesen „zweiten Stickers“ bestand darin, die aus Sicht der Burschenschaft nun stattfindende mediale und politische Übertreibung zu konterkarieren.
Eigene Einschätzung:
Die Reaktion auf den ersten Sticker war eine unsachliche Übertreibung im Sinne einer angeblich extremen politischen Betätigung auf einem unpolitischen Kirchtag. Für die Burschenschaft war der Sticker jedoch lediglich eine ironische Reflexion aus der Jugend der Verbindung auf ihre allgemein eingeschätzt „rechte Burschenschaft“, dies mit einem Augenzwinkern und in geringer Stückzahl.
Nach der Wahrnehmung der Burschenschaft scheint es so, „als würde Humor am rechten Rand weniger toleriert als auf der linken Seite“. Nach Aufregung um „rechte“ Sticker folgt nun ein neuer Aufkleber – 5 Minuten
„Wo wird da die Vergangenheit heraufbeschworen?“, fragte sich auch der Obmann der Verbindung Nach Aufregung um „rechte“ Sticker folgt nun ein neuer Aufkleber – 5 Minuten in Bezug z.B. auf die Einschätzung von Frau Olga Voglauer (Grüne Nationalrätin), wonach „die Vergangenheit wieder heraufzubeschwören, kein Zukunftsmodell ist“ Burschenschaft-Sticker sorgt für Wirbel am Villacher Kirchtag – 5 Minuten
Man sei über die Reaktion zum zweiten Sticker gespannt, ob das neue Statement auch für Empörung sorgen wird. Die Burschenschafter fordern spiegelgleiche Toleranz Nach Aufregung um „rechte“ Sticker folgt nun ein neuer Aufkleber – 5 Minuten
Für die Burschenschaft war mit dem “zweiten Sticker“ die Sache erledigt „und wir feiern den Kirchtag“, hieß es. Nach Aufregung um „rechte“ Sticker folgt nun ein neuer Aufkleber – 5 Minuten
Zu den Reaktionen nach dem Kirchtag
1) Zum Beschluss des Kirchtagsvereins des Ausschlusses
Anfang September 2024 „entschied Bürgermeister Günther Albel (SPÖ)“ laut „Kleine Zeitung“, die „schlagende Burschenschaft vom Kirchtagsgelände auszuschließen“. Nach Ausschluss wird bekannt: Burschenschaft meldete sich verdeckt für Kirchtag an (kleinezeitung.at)
Die „Villacher Kirchtagsobfrau“ Gerda Sandriesser (SPÖ) konkretisiert das Zustandekommen dieses Beschlusses, wonach „wir den Beschluss im Organisationsteam und mit dem Bürgermeister gefällt haben“. Nach Ausschluss wird bekannt: Burschenschaft meldete sich verdeckt für Kirchtag an (kleinezeitung.at)
Der Verein „Villacher Bauerngman“, im Vorstand des Kirchtagsvereines ebenfalls stimmberechtigt vertreten, wusste hingegen von diesem Beschluss nichts, will diesen aber nachträglich mittragen. Nach Ausschluss wird bekannt: Burschenschaft meldete sich verdeckt für Kirchtag an (kleinezeitung.at); Sticker: Burschenschaft wehrt sich, FPÖ schäumt und ÖVP gespalten (kleinezeitung.at)
Laut telefonischer Auskunft der „Villacher Bauerngman“ am 07.09.2024 baut die Entscheidung, den Beschluss mitzutragen auf ihren Kenntnisstand in Zeitungen auf. Der sog. „Großbauer“ der „Bauerngman“ (Obmann) steht zu einer Besprechung mit der Burschenschaft bereit, nachdem die Burschenschaft ihn darauf hingewiesen hat, dass aus ihrer Sicht die Berichterstattung einen falschen Eindruck erweckt. Sticker: Burschenschaft wehrt sich, FPÖ schäumt und ÖVP gespalten (kleinezeitung.at)
Eigene Bewertung:
Die Beschlussfassung, die Burschenschaft aus dem Kirchtagsgelände auszuschließen, erfolge nicht gemäß der Geschäftsordnung des Kirchtagsvereins: Es waren nicht alle entscheidungsberechtigten Personen in die Beschlussfassung eingebunden und erhielten erst nach der Veröffentlichung des Beschlusses davon Kenntnis. Der Beschluss ist rechtswidrig und ein sog. „Scheinbeschluss“.
Eigene Bewertung:
Gemäß den Zeitungsveröffentlichungen erfolgte der Beschluss federführend durch zwei SPÖ-Politiker just einem Monat vor der Nationalratswahl.
2) Zur Begründung des „Beschlusses“
Der „Beschluss“ wurde über die Medien zweifach begründet:
Der am Kirchtag verteilte Sticker „schadete nicht nur der Stadt Villach, sondern sie (Anmerkung: die Burschenschaft) versuchte auch, ein unpolitisches, friedliches Volksfest in Geiselhaft zu nehmen. Weder die Stadt Villach noch der Kirchtagsverein können so einen Missbrauch dulden“, sagt Bürgermeister Günther Albel (SPÖ). Villach: Stickeraktion am Kirchtag hat ein Nachspiel (kleinezeitung.at)
Zudem wären „beim Ausleuchten der Hintergründe“ dieser provokanten Aktion die personellen Verstrickungen einzelner Beteiligter in die österreichische rechtsextreme Szene zu Tage getreten. All dies sei durch zahlreiche Medienberichte gut dokumentiert und lasse keinen Raum für Zweifel. Der Antragsteller für den Kirchtagsstand ist weiters einschlägig in der Szene bekannt, gilt als „alter Weggefährte“ von Martin Sellner, rechtsextremer Aktivist und Sprecher der Identitären Bewegung, und erhielt während seiner Zeit beim Bundesheer eine Anzeige wegen NS-Wiederbetätigung. Villach: Stickeraktion am Kirchtag hat ein Nachspiel (kleinezeitung.at)
Gerda Sandriesser (SPÖ), Obfrau des Kirchtagsvereins begründet weiters: „Die Herrschaften sollen wissen, dass sie und die von ihnen zur Schau gestellte Gesinnung zu einhundert Prozent unerwünscht sind. Wir wollen sie hier nicht haben.“ Villach: Stickeraktion am Kirchtag hat ein Nachspiel (kleinezeitung.at)
3) Gelegenheit zur Stellungnahme?
Sämtliche vom Ausschluss betroffenen oder über Medien mit (schwersten) Vorwürfen konfrontierten Personen wurden vor der Meinungsbildung und Beschlussfassung nicht kontaktiert, sowie nach der Beschlussfassung auch nicht informiert.
Die Sachverhaltsermittlung über die Burschenschaft erfolgte ohne Mitwirkung der Burschenschaft.
Herr Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) wurde vom Obmann der Burschenschaft daher am 10.09.2024 um eine Aussprache nach der Nationalratswahl ersucht. Diesem Ersuchen wurde zugestimmt. Dieses Ziel wurde nachfolgend auch öffentlich kommuniziert. Sticker: Burschenschaft wehrt sich, FPÖ schäumt und ÖVP gespalten (kleinezeitung.at)
Zum Verhalten der Medien nach der Beschlussfassung des Kirchtagsvereins
Die Burschenschaft erfuhr von ihrem Ausschluss über eine Presseanfrage des Mediums „Kleine Zeitung“ per E-Mail am 06.09.2024 um 09:59 Uhr.

Die „Kleine Zeitung“ veröffentlichte nur 28 Minuten nach ihrer Anfrage bereits ihren ersten Online-Artikel dazu, verbunden mit der Behauptung, dass „die Burschenschaft am Freitagvormittag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen war“.
Die „Kleine Zeitung“ behauptete bereits in ihrer Pressenanfrage zuvor (siehe gerade oben), dass sie „leider“ telefonisch niemanden erreichen konnte.
Einen telefonischen Kontaktaufnahmeversuch gab es jedoch nicht.
Eine Kontaktaufnahme wäre leicht möglich gewesen. Zwar verfügt die Burschenschaft über keinen Telefonanschluss, jedoch ist der Obmann der Burschenschaft über das Vereinsregister (zur Registernummer 582452473 rasch feststellbar. Registerauszug (bmi.gv.at). Seine Erreichbarkeit ergibt sich sodann per Google über seine Rechtsanwaltskanzlei.
Auch alle weiteren Artikel des (Print- und Online) Mediums „Kleine Zeitung“ bis einschließlich 13.09.2024 wurden ohne Kontaktaufnahme jeweils veröffentlicht.
Die erste Kontaktaufnahme mit dem Medium „Kleine Zeitung“ erfolgte am 10.09.2024 über einen anderen Redakteur und erfolgte daraufhin am 14.09.2027 der erste Artikel der Kleinen Zeitung zur Beschlussfassung des Kirchtagsvereines unter (erstmaliger) Einbeziehung der betroffenen Burschenschaft in diesem Zusammenhang Sticker: Burschenschaft wehrt sich, FPÖ schäumt und ÖVP gespalten (kleinezeitung.at)
Alle anderen Medien, welche teils sogar schwerste Anschuldigungen („des Rechtsextremismus“) sowie objektiv nachweislich falsche Vorwürfe erhoben („der Verteilung von Aufklebern einer deutschen Partei, die als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird“), vgl. dazu Kein Stand für Rechtsextreme am Kirchtag – kaernten.ORF.at, nahmen nie Kontakt auf.
Diese Verhaltensweisen widersprechen sämtlich dem beruflichen Ethos und stellen schwere Verstöße nach Punkt 2. des „Ehrenkodex für die österreichische Presse“ dar. presserat.at – Grundsätze für die publizistische Arbeit – (Ehrenkodex für die österreichische Presse)
Eigene Bewertung:
Diese Verstöße wiegen schwer, weil durch objektiv falsche Veröffentlichungen, insbesondere der „Kleinen Zeitung“ einer angeblich „verdeckten Anmeldung“ des Standes für die Burschenschaft (Nach Ausschluss wird bekannt: Burschenschaft meldete sich verdeckt für Kirchtag an (kleinezeitung.at)) oder des ORF als österreichweit allgemein vertrauenswürdiges und angesehenes Medium, in kreativer Schöpfung „neue Wahrheiten“ geschaffen werden (hier „des Rechtsextremismus“ und „der Verteilung von Aufklebern einer deutschen Partei, die als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird“), auf welche „Fakten“ im Bedarfsfall über viele Jahre später noch zurückgegriffen wird. Denn das Internet vergisst nicht.
Eigene Bewertung:
Einen gänzlich eigentümlichen, aber wohl bewussten „Drall“ erhielt die Berichterstattung des Mediums „Kleine Zeitung“, wenn am 07.09.2024 da geschrieben steht, dass „der Staatschutz und Nachrichtendienst (DSN) keine Auskünfte zu etwaigen Ermittlungen gibt“. https://www.kleinezeitung.at/kaernten/villach/18832957/stickeraktion-am-kirchtag-hat-ein-nachspiel
Demnach hat die „Kleine Zeitung“ gar keine Kenntnis von Ermittlungen“ („etwaig“). Warum dann die Mitteilung, dass vom Staatschutz dazu keine Auskünfte erteilt werden? Warum?
Zur „Politik am Kirchtag“
Gerda Sandriesser (SPÖ), Obfrau des Kirchtagsvereins, betonte aus Anlass der „Sticker-Aktion“ die politische Neutralität des Villacher Kirchtages. „Der Kirchtag ist ein Fest der Völkerverbindung, des Miteinanders. Und so wird es auch bleiben.“ Villach: Stickeraktion am Kirchtag hat ein Nachspiel (kleinezeitung.at)
An anderer Stelle formuliert Frau Gerda Sandriesser (SPÖ) spezifisch: „Wir wollen keinen Rechtspopulismus, Spaß und Frieden sollen im Mittelpunkt stehen“ Nach Ausschluss wird bekannt: Burschenschaft meldete sich verdeckt für Kirchtag an (kleinezeitung.at)
„Der Kirchtag ist und bleibt ein unpolitisches, friedliches Fest“, stellt auch Bürgermeister Albel klar. Villach: Stickeraktion am Kirchtag hat ein Nachspiel (kleinezeitung.at) in der Print-Version vom 06.09.2024, 10.27 Uhr.
Eigene Bewertung:
Die Burschenschaft ist der Ansicht, dass ihr Sticker, der in einer Miniauflage von 500 Stück produziert wurde und einen umstrittenen AFD-Politiker zitierte, als Reflexion auf sich selbst zu verstehen sei. Weder wurde der Sticker auf dem Gelände des Kirchtags verteilt, noch wurde die Grenze zur politischen Betätigung oder gar zum Rechtspopulismus überschritten.
Ebenso wenig wurde der Kirchtag, wie von Bürgermeister Albel (SPÖ) behauptet, in „Geiselhaft“ genommen. Villach: Stickeraktion am Kirchtag hat ein Nachspiel (kleinezeitung.at)
Tatsächlich waren oft Vertreter anderer (auch katholischer) Verbindungen am Stand, sowie Mitglieder anderer Parteien (weit) außerhalb der FPÖ, ohne dass sich diese am Sticker gestoßen hätten, worüber auch die Kleine Zeitung berichtete.

Das Auftreten des Standes hatte mit oder trotz des Stickers keinen politischen, jedoch einen gesellschaftlich verbindenden Charakter. Es waren über die Kirchtagswoche hinweg Vertreter aller Couleurs und alle Gesellschaftsschichten am Stand zu Besuch.
Eigene Bewertung:
Die Burschenschaft ist der Ansicht, dass erst die Politik selbst, durch die Intensität ihrer eigenen Reaktionen, den Kirchtag „politisierte“, und dies nicht zuletzt durch die mediale Verbreitung eines nicht korrekt zu Stande gekommenen („Schein-„)Beschlusses zum „Ausschluss der Burschenschaft vom Kirchtagsgelände“, letzteres federführend vorangetrieben von zwei SPÖ-Politikern knapp vor der Nationalratswahl.
Der nächste Kirchtag ist erst in 11 Monaten. Warum wurde der „Beschluss“ ohne Konsultation aller berechtigten Entscheidungsträger zuvor, sowie auch ohne Anhörung von Betroffenen, in hoher medialer Intensität noch vor der NR-Wahl gefasst?
Zur Person, welche den Antrag auf Zuweisung eines Ausschankstandes für die Antragstellerin 2024 unterfertigt hat.
Da gemäß des Mediums „Kleine Zeitung“ der Bürgermeister der Stadt Villach Günther Albel (SPÖ) den Ausschluss der Burschenschaft aus dem Kirchtagsgelände (auch) damit begründete, dass „beim Ausleuchten der Hintergründe“ personelle Verstrickungen in die österreichische rechtsextreme Szene zu Tage getreten seien, weil die Person des Antragstellers für den Kirchtagsstand 2024 als „rechtsextremer Aktivist“ gelte, und während seiner Zeit beim Bundesheer mit einer Anzeige wegen „NS-Wiederbetätigung“ konfrontiert war, Villach: Stickeraktion am Kirchtag hat ein Nachspiel (kleinezeitung.at) ist es (leider) notwendig, sich mit der „Person des Antragstellers“ zu befassen.
Richtig ist, dass private Internetplattformen zur Person des Antragstellers persönliche Sichtweisen ähnlich den Vorwürfen des Bürgermeisters Günther Albel (SPÖ) veröffentlichen, wobei diese Plattformen großteils kein Impressum aufweisen und rechtlich nicht verfolgbar sind. (vgl. z.B. https://recherchewien.nordost.mobi/)
Anmerkung: Die Burschenschaft veröffentlicht – zum Schutz des Betroffenen – nur den Hauptlink und ersucht über diesen sodann selbst weiter zu suchen, da anderenfalls Google falsche Inhalte in ihrer Suchmaschine (wieder) anbietet und nach oben reiht.
Eigene Bewertung:
Auf die Problematik, dass das Internet häufig ’neue Wahrheiten‘ in kreativer Weise erschafft, auf die im Bedarfsfall – wie hier bei der ‚Hintergrundbeleuchtung‘ durch den Bürgermeister von Villach, Günther Albel (SPÖ) – Jahre später fälschlicherweise zurückgegriffen wird, wurde bereits im Zusammenhang mit der fehlerhaften Berichterstattung des ORF in diesem Fall hingewiesen. (siehe oben)
Tatsache ist, dass der Antragsteller zu allen vom Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) im Einzelnen angezogenen Vorwürfen im Sinne als „rechtsextremer Aktivist“ nie verurteilt wurde, ja nicht einmal Strafverfahren eingeleitet worden waren. Der Antragsteller war dazu immer und ist bis heute gänzlich unbescholten.
Der Antragsteller ist nun fast 40 Jahre alt. Die Erwähnung „einer Anzeige während seiner Zeit beim Bundesheer wegen NS-Wiederbetätigung“, ist daher ein Aufgriff eines Sachverhaltes, welcher mehr als 20 Jahre zurückliegt. Auch zu dieser Anzeige ist der „Antragsteller“ unbescholten.
Zudem ist festzuhalten, dass alle erhobenen Vorwürfe, unabhängig von ihrer Richtigkeit, mindestens 15 Jahre zurückliegen und führt der Antragsteller ein bürgerliches Leben, was sogar einschlägige private Internetplattformen über ihn bestätigen. (vgl. z.B. https://recherchewien.nordost.mobi/)
Anmerkung: Die Burschenschaft veröffentlicht – zum Schutz des Betroffenen – nur den Hauptlink und ersucht über diesen sodann selbst weiter zu suchen, da anderenfalls Google falsche Inhalte in ihrer Suchmaschine (wieder) anbietet und nach oben reiht.
Eigene Bewertung:
Offenbar vertritt der Bürgermeister die Auffassung, dass eine unbescholtene Person aufgrund angeblicher Vorfälle, die mehr als 15 Jahre zurückliegen, keinen Antrag stellen darf und stützt darauf den Ausschluss der Burschenschaft.
§ 113 StGB ordnet an:
„Wer einem anderen in einer für einen Dritten wahrnehmbaren Weise eine strafbare Handlung vorwirft, für die die Strafe schon vollzogen oder wenn auch nur bedingt nachgesehen oder nachgelassen oder für die der Ausspruch der Strafe vorläufig aufgeschoben worden ist, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen zu bestrafen.“
Eigene Bewertung:
Wenn (sogar) ein Straftäter nach gebüßter Strafe vor neuem Vorwurf seiner gesühnten Tat in einer für einen Dritten wahrnehmbaren Weise geschützt ist, dann stellt sich die Frage, warum der Bürgermeister der Stadt Villach Günther Albel (SPÖ) Jahrzehnte zurückliegende Sachverhalte nach „Ausleuchten dieser Hintergründe“ (durch wen?) per Presseaussendungen neu zum Vorwurf macht. Warum?
Eigene Bewertung:
Der Antragsteller wurde sowohl privat als auch beruflich erheblich beschädigt, und die Begründung für den Ausschluss hat Hass und Hetze gegen ihn sowie die Burschenschaft hervorgerufen.
Schlussbemerkung
Die Burschenschaft gibt es seit 120 Jahren und ist samt ihren Mitgliedern mit der Stadt Villach eng verbunden. So wird es bleiben.
Wir sehen uns als ein Teil des Villacher Vereins- und Gesellschaftslebens, – dies auch am Kirchtag. So sollte es bleiben.