Die älteste Studentenliedersammlung ist die „Carmina burana“, eine 1806 in dem bayrischen Kloster Benediktbeuern gefundene Handschrift mit Texten aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Auch diese Lieder handelten schon von Gemeinschaft und Freundschaft, Liebesleid und Liebesfreud, Sehnsucht und anderes mehr. Nach den Vagantenliedern erlebt im 18. Jahrhundert das Studentenlied einen neuen Aufschwung und auch Goethe und Schiller sind unter den Textdichtern zu finden. Das erste Studentenliederbuch schuf 1781 der verkrachte Student Kindleben. Die meisten dieser Lieder sind heute völlig vergessen, aber eines hat überragende Bedeutung: Kindleben brachte das Gaudeamus in die noch heute übliche Form.

Am ältesten sind die Farben. Farben sind z.B. schon 1514 in Leibzig für die verschiedenen Nationen bekannt und bei der Fronleichnamsprozession wurden entsprechende Fahnen mitgeführt. Die Farben wurden dann als Schärpen, Uhrzipfel und Kokarden auf Mützen, Stiefel, usw. mitgeführt. Ursprünglich nur zweifärbig (wie heute noch bei den ältesten Corps), bürgerte sich erst nach der französischen Revolution das Dreifarb ein. Die studentischen Orden trugen auch ihr Ordenskreuz an einem Band um den Hals. Wesentlich ist der Bedeutungswandel des Bandes vom Erkennungszeichen für Angehörige der gleichen Vereinigung zum Freundschaftsband, das alle Gleichgesinnten umschlingt. Das heute übliche Brustband setzt sich allgemein ab 1830 durch, sein frühester Nachweis ist aber ein Göttinger Stammbuchblatt aus 1800. Die Orden führten noch keine Wappen, sondern als besonderes Zeichen die ineinander verschlungenen Anfangsbuchstaben des Wahlspruches, manchmal auch mit einigen zusätzlichen Symbolen. Als diese Buchstaben dann in einem Zug geschrieben wurden entstand der Zirkel. Fast alle Verbindungen führen heute auch ein Wappen, das meist den Zirekl, die Farben und oft Bestandteile von Stadt- und Landeswappen als Hinweis auf den Sitz der Verbindung enthält. Oft zeigt es auch Bauwerke, eine Eule, verschlungene Hände o.ä. und richtet sich damit in Gestaltung und Farbe nicht nach den strengen Gesetzen der Heraldik (= Wappenkunde). Diese Verbindungswappen entstanden um 1810. Sie finden sich zunächst aber nur sehr selten in Stammbüchern oder auf Schriftstücken, sie wurden vielmehr zur Verzierung der gerade um diese Zeit in Mode gekommenen blendend weißen, aber schmucklosen Porzellanpfeifenköpfe entworfen. Die heute übliche Schirmmütze taucht ab 1790 beim Militär auf und verbreitet sich durch die Napoleonischen Kriege – so auch beim Lützowschen Freikorps. Von dort findet sie Eingang bei den Studenten, wobei aber die Form des aus Stoff bestehenden Kopfteiles noch nicht bestimmt war. Auch damals gab es also schon einen Military-Look.

Als die ersten Universitäten im deutschen Sprachraum gegründet wurden (Prag 1348, Wien 1365, Heidelberg 1368), stand hier auch das Rittertum noch in voller Blüte, und dazu gehörte auch das Fechten. Nach der Reformation legten die Studenten ihre quasi- geistliche Tracht ab und nahmen mit der weltlichen Kleidung auch das Waffentragen in Anspruch. Obwohl ihnen dies wiederholt verboten wurde, beharrten sie darauf und sahen darin auch einen wesentlichen Teil im Kampf gegen die Vorrechte des Adels. Zweikampfregeln kamen erst im 17. Jahrhundert auf. Ursprünglich galt der sehr gefährliche Stoß-Komment, der erst im Laufe des vorigen Jahrhunderts dem Hieb- Komment wich. Um 1870 war die Entwicklung des Fechtens zur heute noch üblichen Mensurform abgeschlossen. Die erste Mensur in Österreich wurde 1862 in Wien geschlagen.

Bereits ab 1840 treten sowohl protestantische als auch katholische Verbindungen auf, die die Mensur aus weltanschaulichen Gründen ablehnen, also schon lange vor den einschlägigen Entscheidungen der Konzilskongregation von 1890 und 1925. 

Bei der Einteilung der Korporationsmitglieder fällt auf, daß Fuchs, Bursch und Alter Herr wesentlich älteren Zünften Lehrling, Geselle und Meister entspricht.

Der Ausdruck Fuchs kommt um 1700 auf. Er kommt aller Wahrscheinlichkeit nach vom niederdeutschen Voß (= Narr, grober ungelernter Kerl). Um 1785 tritt der Ausdruck Kraßfuchs auf. Das kommt vom lateinischen crassus (= derb, grob vermengt, mit dem deutschen graß = gräßlich). Für Studenten im zweiten Semester kommt (nachweislich 1749) der Ausdruck Brandfuchs, Brander, Brenner oder Brennfuchs auf. Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit dem chemischen Ausdruck „brennen“, d.h. destillieren oder läutern, ein Brandfuchs ist also schon ein geläuterter Fuchs. Der Name scheint um einiges älter zu sein, als der Brauch des Brandners. Dieser Brauch dürfte erstmals erst 1822 nachträglich als Untermalung der Bezeichnung aufgekommen sein, denn er ist erstmals erst 1822 nachweisbar. Ursprünglich wurde man zum Brandfuchs geschlagen. Noch ungeklärt, aber wenig wahrscheinlich ist ein Zusammenhang der Branderung mit der Deposition, die bereits um 1700 verschwand. Der Fuchs im ersten Semester wurde gelegentlich auch Goldfuchs genannt, weil er noch Gold besaß. Der Fuchsenritt ist einer der ältesten Bräuche und eine Nachahmung der früher sehr stürmischen Begrüßung neuer Füchse in der Universitätsstadt. Für Füchse bürgerte sich auch der Ausdruck Pennäler ein, weil Studenten in den ersten beiden Semestern stets ein Schreibzeug (penna) mit sich trugen; wahrscheinlich weniger, weil sie so eifrig waren, sondern weil sie es den Burschen nachtragen mußten. Heute versteht man unter Pennäler in Deutschland den Gymnasiasten usw. schlechthin, in Österreich aber nur den Korporierten.

Im akademischen Bereich erlangte der Begriff „Bursa“ (griech.: Fell, Leder; lat.: Geldbeutel), ausgehend von Paris, die Bedeutung Stiftung, Stipendium, kostenloses Wohnheim für Studenten und Akademiker. Bald verstand man darunter auch den Betrag, den ein in einem (privaten) Heim Wohnender leisten mußte, und schließlich das Wohnheim selbst. Der in diesem Heim Wohnende war der Bursarius.

Die nächste Stufe in der Entwicklung dieses Begriffes war „die Bursch“ für die Gemeinschaft, also die Gesamtheit der Heimbewohner. So sprach man von „einer Bursch Soldaten“ und Luther sprach von einer Bursch Studenten, und daraus entwickelte sich dann die Bezeichnung „der Bursch“ für die Einzelperson (ältester Nachweis 1581, nach Grimms Wörterbuch erst 1640).

Bald begann unter den Studenten eine Differenzierung, Bursch war man erst ab dem dritten Semester. Nachdem sich „der Bursch“ für die Einzelperson durchgesetzt hatte, wurde als neuer Begriff für die Gesamtheit „die Burschenschaft“ geboren (erster Nachweis 1792). Bald aber wurde dieser Begriff dann auf einen bestimmten Korporationsbegriff eingeengt.

Der Leibbursch als Institution kommt anfangs des 19. Jahrhunderts auf, wobei er nicht nur Vertreter seines noch minderberechtigten Leibfuchsen war, sondern insbesondere auch „einpauken“ mußte, d.h. mit ihm das Fechten übte.

Bis zum Auftreten der Orden versank der Student nach seinem Abgang von der Universität im Meer der Philister. Dieser Ausdruck bürgerte sich ab 1700 von Jena ausgehend für Nichtstudenten ein. Anlaß war das Begräbnis eines bei einer Rauferei erschlagenen Studenten, bei dem der Pastor in der Grabrede die alttestamentarische Stelle „Samson, die Philister über dir“ zitiert hatte. Ab 1800 tritt dieser Begriff auch in der Literatur auf. Etwa ab 1860 wird für die Altmitglieder einer Verbindung die Bezeichnung Alter Herr verwendet, womit man dem spießbürgerlichen Nebensinn des Philisters die Würde des Alters gegenüberstellen wollte. 

Der Name Senior für den Vorsteher einer Verbindung tritt erstmals um 1630 in Rostock auf. Die Bedeutung des Seniors war damals noch wesentlich größer als heute, da er mangels einer Altherrenschaft wirklich die gesamte Verbindung repräsentierte.

Beim Constantistenorden tritt zum ersten Mal das Zeichen x für den Senior auf. Die Burschenschaft als „germanophil“ verwendete dafür die Bezeichnungen wie „erster Sprecher“ oder „Erstchargierter“, und bezeichnete die anderen Chargen als Schreiber oder Sekretär, Säckelwart, Fechtwart usw. Dazu kommt noch im 19. Jahrhundert, daß die Chargen jederzeit für die Verbindung „losgehen“ oder „raustreten“ müssen, d.h., auf Säbel- oder Schlägerforderung antreten.

Seit etwa 1860 bürgert es sich auch ein, daß eine Charge, mit deren Amtsführung der Convent zufrieden war, nach dem Zirkel ein c usw. hinzufügen darf. Der Fuchsmajor hieß im Mittelalter „abbas beanorum“. Beanus („Gelbschnabel“) war der Student bis zu seiner Aufnahme in die Nation. 

Die älteste Studentenliedersammlung ist die „Carmina burana“, eine 1806 in dem bayrischen Kloster Benediktbeuern gefundene Handschrift mit Texten aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Auch diese Lieder handelten schon von Gemeinschaft und Freundschaft, Liebesleid und Liebesfreud, Sehnsucht und anderes mehr. Nach den Vagantenliedern erlebt im 18. Jahrhundert das Studentenlied einen neuen Aufschwung und auch Goethe und Schiller sind unter den Textdichtern zu finden. Das erste Studentenliederbuch schuf 1781 der verkrachte Student Kindleben. Die meisten dieser Lieder sind heute völlig vergessen, aber eines hat überragende Bedeutung: Kindleben brachte das Gaudeamus in die noch heute übliche Form.